Ja genau, richtig gelesen. Ein schwarzes Weißbier!
Normalerweise suchen wir uns für neue Rezepte einen Bierstil aus und versuchen auf ein Ergebnis zu kommen, so wie der Stil in der BJCP beschrieben ist. Beim Tüfteln, was wir abseits davon noch alles ausprobieren können, ist Martin dieser Bierversuch eingefallen: Ein klassisches helles Weizenbier mit den typischen Aromen aber schwarz eingefärbt, ohne aber starke Röstaromen zu haben, am besten kaum oder gar keine. Wie geht das? Angeblich mit einem Kaltauszug.
Einige Wochen davor haben wir schon Kaltauszüge mit Carafa spezial II und Black Wheat ausprobiert. Das Black Wheat war geschmacklich besser, hat allerdings nicht so schön gefärbt wie Carafa spezial II, deshalb haben wir uns dafür entschieden.
Für diesen 20 Liter Sud haben wir 2 Tage (24 Stunden würden auch reichen) vorher 500 g Carafa spezial II mit der Mohnmühle fein gemahlen, mit 1500 l Wasser vermischt und in den Kühlschrank gestellt.
Der heutige Brautag:
3000 g Weizenmalz und 2000 g Pilsner Malz werden bei 57 °C eingemaischt und rasten für 10 Minuten. Bei 63 °C wird für 35 Minuten, bei 72 °C für 30 Minuten gerastet, und bei 78 °C wird abgemaischt.
Die Kochzeit beträgt 75 Minuten. 12 g Hallertauer Tradition kommen zur Vorderwürze, 8 g Hallertauer Tradition zu Kochbeginn und 10 g Tettnanger zum Kochende rein.
Während des Kochens bleibt genug Zeit, den Carafa-Brei zu filtern. Wir hatten dann etwa 850 ml Carafa spezial II Kaltauszug.
Bei Kochende haben wir den Kaltauszug dann hinzugefügt und die Würze abgekühlt.
Die Farbe ist schön schwarz, so wie wir sie wollten. Wir haben die Würze auch gekostet und wenn der Geschmack so bleibt, dann könnte es wirklich eine g’schmackige G’schicht werden. Es hat total nach gebrannten Aschanti und Nüssen geschmeckt.
Am Ende hatten wir etwa 20,5 Liter mit 13,2 °P. Vergoren wird mit 1 Packung LalBrew Munich Classic Wheat bei 20 °C.