Kurze Zeit nach der Preisverleihung wurden die Detailergebnisse verschickt.
Die Detailergebnisse sind besonders interessant, da man sieht wie jedes Bier bewertet wurde. Wieviele Punkte wurden vergeben, wieviele Biere und Verkostungstische gab es in der Kategorie? Welchen Platz hat es erreicht, ist es ins Finale gekommen, gibts ein Qualtitätssiegel? Die Kommentare der Juroren sind auch sehr hilfreich. Vielleicht erhält man ja doch den einen oder anderen Hinweis, um das Bier besser zu brauen.
Insgesamt haben wir heuer 8 Biere eingereicht, von denen es 6 in die Finalrunde geschafft haben, 5 haben ein Qualitätssiegel erhalten und eines ist am Stockerl gleich ganz oben gelandet.
Brut Blanc: 1. Platz in der Kategorie “Classic Style IPAs”
Das Brut Blanc ist nicht unser erstes Brut IPA, aber diese Variante mit dem Hallertau Blanc hat uns selbst besonders gut geschmeckt. Das haben die Juroren offensichtlich auch so gesehen und unser Bier zum Gewinner dieser Kategorie auserkoren.
Dem Siegerbier wurde von der Jury folgende Bierbeschreibung gegeben:
Goldgelbe Farbe, naturtrüb, weißer, feinporiger Schaum. Weinige Noten im Duft, Stachelbeere und Zitrus.
Schlanker Körper, moderate Kohlensäure. Fruchtige, weinige Aromen. Angenehme Bittere und moderater Abgang.
Interessanterweise ist das Bier im Finale wohl besser angekommen als in der Vorrunde, wo es bei den Gesamtpunkten nur mittelmäßig abgeschnitten hat. Einer der Juroren hätte sich gerne mehr Ananas- und Maracujaaroma gewünscht.
Gigantosaurus Ananas
Zwei der Juroren konnten wir mit diesem Sauerbier besonders beeindrucken: sie haben jeweils 35 von 36 möglichen Punkten vergeben. Die anderen waren zwar etwas verhaltener, trotzdem hat das Bier ein Qualitätssiegel errungen und ist auch ins Finale gekommen, wo es sich dann besseren Bieren geschlagen geben musste.
Aus den Bewertungen nehmen wir mit, dass der Ananasgeruch wohl etwas stärker ausfallen könnte, und das Bier für ein Sauerbier nicht sauer genug ist.
Gigantosaurus Himbeer
Dieses Sauerbier mit Himbeeren war einer unserer Favoriten. Die Farbe ist einfach der Knaller und die Himbeere kommt in Geruch und Geschmack voll raus. Das haben auch die Juroren so gesehen – alle haben uns 30 Punkte oder mehr gegeben.
Das Qualitätssiegel war damit locker erreicht, genauso wie der Platz im Finale wo das Bier auf Platz 5 gelandet ist.
Als einzigen Kritikpunkt wurde auch hier die etwas zu milde Säure bemängelt.
Greta Grapefruit
Bei unserem Grapefruit-Fruchtbier hatten wir ja die tolle Gelegenheit, es im Rahmen eines Bierverkostungs-Spaziergangs in Baden von vielen Leuten verkosten zu lassen. Wir haben nur positive Rückmeldungen erhalten. Daher sind wir etwas enttäuscht, das die Greta schon in der Vorrunde ausgeschieden ist. Anscheinend war die Konkurrenz an unserem Tisch aber extrem stark. Man hätte ziemlich gute 194 Punkte gebraucht um es ins Finale zu schaffen.
Für ein Qualitätssiegel hat es trotzdem gereicht und wir freuen uns über dieses Urteil eines Jurors: “spannende Komposition, sehr individuell, erinnert an Latella”.
Maria Mango
Bei der Maria waren wir selbst ein bisschen im wiglwogl. Optisch ist das Bier mit seiner leuchtend gelben Farbe ein Traum. Allerdings fehlt im Vergleich zu früheren Suden einerseits die Mango in der Nase und andererseits finden wir das Bier im Abgang zu herb.
Zumindest die Hälfte der Juroren sah das komplett anders: 2x volle Punktzahl mit 36 und 1x 35 Punkte sind Beweis, dass das Bier doch jemandem schmeckt.
Mit 199 von 216 Punkten ist es das Beste unserer 8 Biere in den Vorrunden. Bei den Kommentaren finden sich Aussagen wie “Top!” “Schöne Farbe” “Tolles Aussehen” “sehr gut, mehr davon”.
Das Qualitätssiegel haben wir so locker geschafft, nur im Finale ist das Bier bei einer anderen Jurorengruppe dann wohl nicht so gut angekommen. Es ist nicht unter die ersten 5 gekommen.
Rosi
Die Rosi, ein Münchner Dunkles, ist unser Sorgenkind. Letztes Jahr wurde es als “zu hell” bewertet und ist deshalb rausgeflogen. Dieses Jahr dürfte wohl zumindest eine Flasche nicht ganz in Ordnung gewesen sein. Kommentare wie “käsig”, “stinkt” und “infektiös” will man wirklich nicht lesen.
Beim Gesamteindruck, wo die Juroren zwischen 0 und 8 Punkten vergeben können, haben wir tatsächlich 1x eine 0 und 1x eine 8 kassiert. Das kann wirklich nur daran liegen, das eine der beiden Flaschen kaputt war.
Sehr schade, weil alle Flaschen dir wir bis jetzt selbst getrunken haben – oder auch Freunde – hatten keinerlei Fehlaroma.
Saphir
Unser helles Weizenbier haben wir relativ spät noch spontan für die ABC angemeldet. Es hat uns bei der ersten Verkostung einfach so gut geschmeckt, dass wir es in dieser sehr schwierigen Kategorie auch einmal probieren wollten. Traditionell gewinnt hier nämlich Kremstal Bräu, Karl Heinz macht einfach die besten Weizenbiere! Auch heuer stand er dann gleich 3x am Stockerl.
Die Bewertungen in der Vorrunde sind durchwachsen, aber es hat für den Einzug ins Finale gereicht. Dort war die Konkurrenz aber anscheinend übermächtig und wir sind nicht unter den ersten 5 gelandet.
Wir trinken’s trotzdem gerne!
Terminator
Wir lieben ihn und werden ihn jedes Jahr einreichen! Fix!
Die Juroren mögen unseren dunklen Doppelbock allerdings weniger. Er hat es zwar ins Finale geschafft und sogar das Qualitätssiegel erhalten, aber dann doch versagt.
Die Analyse der Kommentare ist auch ein bisschen schwierig. Während ein Juror “intense aroma” betont, meint ein anderer Juror “aroma intensity very low”. Dem einen ist er zu süß, der andere vermisst Karamellaromen. Super finden wir ja den Kommentar “smell of blue cheese” – wir lieben Blauschimmelkäse! 😉
Fazit
Insgesamt können wir sehr zufrieden sein. Neben den vielen Qualitätssiegeln und Finaleinzügen haben wir im zweiten Jahr in Folge wieder einen Staatsmeistertitel erhalten.
Eine schöne Übersicht der Gewinner der Hobbybrauer in allen Kategorien gibt es auf der Bier IG Homepage (demnächst auch mit Foto).
Wir gratulieren allen Gewinnern und wünschen uns und allen anderen Teilnehmern schon mal Toi Toi Toi für’s nächste Jahr!