Unter dem Motto “Erlebnis:Handwerk” #crafttour2020 lud die Wirtschaftskammer NÖ im Rahmen der CraftTour zu einem Craft Beer Workshop mit Verkostung in die Brauküche 35 nach Schalladorf.
In der Nähe von Hollabrunn haben Jörg und Kathrin dort eine kleine Brauerei aufgebaut, in der viel Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität gelegt wird.
Nach einer herzlichen Begrüßung im Braustüberl mit Kaffee und Kuchen wurde dann auch gleich das erste Bier verkostet – ein Saison. Danach hat Jörg uns durch die Brauerei geführt. Brauraum, Malzlager, Kühlraum – alles wurde detailliert erklärt und keine Frage blieb unbeantwortet. Die Rohstoffe Wasser, Malz, Hopfen und Hefe wurden vorgestellt. Bei allen wird versucht, auf Nachhaltigkeit, Bioqualität und Regionalität zu achten.
Dann war der Zeitpunkt gekommen, selbst Hand anzulegen. Auf einem Speidel Braumeister sollte das Saison, das wir vorher schon gekostet hatten, nachgebraut werden. Wasser einfüllen und temperieren, Malz wiegen und schroten, einmaischen – für alle Teilnehmer war etwas zu tun (wir haben uns zurück gehalten, für uns war das ja nichts Neues).
In der Zwischenzeit hatte Kathrin ein Mittagessen vorbereitet. Es gab Rote-Rüben-Couscous Salat, eine Butter mit Hanfsamen und Trebermehl und Süßkartoffelcurry und die dazu passenden Biere, ein Red Ale und ein Pils. Man experimentiert mit der Nutzung des Biertrebers, der getrocknet und zu Mehl vermahlen wird – auch davon gab es Kostproben, u.a. Vanillekipferl und eine Birnen-Karamell-Tarte.
Nach der Mittagspause wurde abgemaischt und das Hopfenkochen gestartet, auch eine erste Vorderwürze-Hopfung wurde vorgenommen. Von Jörg gab es dazu jede Menge Information zu Bierstilen, Food Pairing, etc. Sein spezielles Steckenpferd sind fassgereifte Biere. Bier wird dabei monatelang in Fässern gelagert, die vorher z.B. mit Wein, Sherry oder Rum belegt waren. Teilweise kommt noch Obst dazu, auch hier am besten aus der Region und selbst gepflückt. Außerdem wird einmal im Jahr ein Grenadiermarsch gebraut, bei dem alle Malz- und Hopfensorten, die zu der Zeit im Lager sind, verwendet werden. 2019 entstand so ein sehr gutes Dubbel, 2020 ein dunkler Weizenbock.
Um 16:00 war dann Zeit zum Aufbruch. Das Ende des Brautages haben wir nicht mehr miterlebt, da der Speidel zu der Zeit noch am Kochen war. Uns hat das nicht gestört, verbinden wir das doch sowieso hauptsächlich mit Putzen 🙂
Fazit: Ein gut organisierter Workshop, bei dem es auch für uns Hobbybrauer viel zu sehen, und vor allem zu probieren gab.
Am 11. Juli konnten wir dann das fertige Bier abholen und verkosten. Ein Saison mit Kubebenpfeffer. Das Bier ist frisch und spritzig, der Pfeffer macht sich sowohl im Geruch wie im Geschmack bemerkbar.