Neues Jahr, neue Biere.
Am 13.1. starteten wir mit der ältesten Brauerei Österreichs: Hofstettner. Zu Gast war der Eigentümer und Braumeister Peter Krammer. Er hat uns viel über seine Biere erzählt, die er gerne mit regionalen Zutaten braut. Besonders in Erinnerung geblieben sind uns das Granit – ein Wiener Lager – und das Hochland Honigbier.
Auf den 20.1. haben wir uns besonders gefreut. Von der Gastbrauerei Põhjala aus Estland haben wir schon einige sehr gute Biere getrunken. Eingeladen waren Peeter Keek (Mitgründer) und Chris Pilkington (Braumeister). Das Gespräch war wie immer sehr unterhaltsam, unter anderem haben wir erfahren, dass es in der Brauerei auch eine Sauna gibt.
Während die Brauerei vor allem für ihre dunklen, starken Biere bekannt ist, gab es auch ein paar exzellente IPAs wie das Virmalised, Kosmos und Wind Forecast. Später gab es mit dem ÖÖ XO noch eine besondere Variante des Baltic Porters ÖÖ, gereift in einem Cognacfass. Highlight war mit Maplelicious ein Imperial Dark Ale mit 11.5%. Dafür wurden extra aus Vermont ein paar Ahornsirupfässer importiert, in denen das Bier dann reifte.
Ein sehr sympathischer Brauer war am 27.1. zu Gast bei Markus Betz. Mario Scheckenberger hat sich als früherer Hobbybrauer seinen Lebenstraum verwirklicht und braut jetzt in der Bierschmiede in Steinbach im Attersee handwerklich seine Biere. Die meisten seiner Biere kannten wir schon, neben den Klassikern wie dem Märzen (Werkstück), dem mehrfach ausgezeichneten Pils (Meisterstück) und dem Weizen (Weissglut) wurden auch sein Rauchbier (Zunder), ein Honigbock (Funkenflug) und ein Baltic Porter (Hammer) verkostet.
Man merkte im Gespräch immer wieder, wie begeistert der Brauer selbst ist von dem was er macht. Für den Sommer haben wir schon fix einen Ausflug ins Salzkammergut geplant.
Passend zum Super Bowl gab es dann am 3.2. ein “American Beer Tasting” mit dem Beer Ambassador Rick Kempen und dem Bierpapst Conrad Seidl.
Jeweils abwechselnd präsentierten die beiden insgesamt 8 bekannte amerikanische Biere, darunter Klassiker wie das Samuel Adams Boston Lager, das Sierra Nevada Pale Ale (von dem wir uns auch gleich fest vorgenommen haben es noch einmal nachzubrauen) und das Steam Beer von Anchor. Unsere Favoriten waren ein Chai Milk Stout mit Nitro von Left Hand und das Narwhal, ein Imperial Stout mit 10.2 % von Sierra Nevada.
Für die Fastenzeit bot sich am 9.2. eine Verkostung von alkoholfreien Bieren an. Zu Gast waren mit DI Dr. Andreas Urban und Johannes “Honso” Kugler zwei wahre Brauexperten. Sie haben viel Theorie zur Herstellung von alkoholfreien Bieren präsentiert, danach konnte man die Biere meist sehr gut einem der verwendeten Verfahren (gestoppte Gärung oder nachträgliche Entfernung des Alkohols) zuordnen.
Dafür, dass uns bis jetzt eigentlich kein alkoholfreies Bier tatsächlich geschmeckt hat, waren wir vom Jever Fun (alkoholfreies Pils) und dem Edelweiß alkoholfrei (Weissbier) sehr positiv überrascht. Wir bleiben trotzdem mehr die Bockbier-Typen 😉
Am 17.2. folgte eine Brauerei, die wir schon gut kannten, unter anderem weil wir bei Brauschneider in Schiltern auch schon eine Brauereiführung gemacht haben. Michael und Felix Schneider (Vater und Sohn) haben viel über den Aufbau und den Betrieb ihrer Brauerei erzählt. Auch hier kannten wir schon die meisten Biere, die wegen der speziellen Flaschen auch einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Besonders empfehlen können wir das nussige Brown Ale – einen Stil den man bei österreichischen Brauereien selten findet – und das IPA.
Die Brauerei Gusswerk kennt man nicht zuletzt, weil dort Brew Age ihre Biere brauen, aber auch vor allem deswegen weil Eigentümer und Braumeister Reinhold Barta ein Vollsortiment an Bio-Bieren anbietet. Am 3.3. konnten wir mit ihm einige seiner Biere verkosten und viel über seinen Werdegang erfahren.
Unsere Favoriten waren diesmal das Steinbier, das durch die Zugabe von heißen Steinen zur Würze einen besonders kernigen Karamellcharakter bekommt und das Nicobar, ein fruchtiges IPA.
Schon als wir das Thema der nächsten Verkostung am 10.3. gesehen haben, lief uns das Wasser im Mund zusammen: Starkbiere! Neben DI Dr. Andreas Urban war auch diesmal wieder ein echter Experte geladen – Thomas Lugmayr ist der Braumeister der Brauerei Schloss Eggenberg, wo auch eins unserer liebsten Starkbiere gebraut wird, nämlich das Samichlaus.
Acht Biere gab es insgesamt, alle ab ca. 8% aufwärts. Bei den Bierstilen dominierten klarerweise der Doppelbock und die typischen belgischen Starkbiere wie Dubbel, Tripel und Quadrupel. Bei den Belgiern haben wir zwar manchmal ein Problem mit der relativ starken Karbonisierung, aber geschmacklich waren unter anderem das Tripel von La Trappe und das Achel Bruin wirklich toll. Die beiden Doppelböcke von Paulaner (Salvator) und Schlägl waren sehr fein, und zum Abschluss gab es dann natürlich auch noch ein Samichlaus Classic mit 14 %.
Ausgetrunken haben wir das an dem Abend nicht alles, aber mit dem Kronkorkenverschließer kann man die Flaschen zum Glück wieder verschließen und am nächsten Tag weiter trinken. Bei diesen Bieren schadet ein bisschen Oxidation nicht, und man hat den doppelten Genuss.
Etwas ganz spezielles hatte die polnische Brauerei Stu Mostow am 17.3. mit im Gepäck. Man hatte sich mit 6 verschiedenen Top-Brauereien zusammen getan und jeweils einen Collaboration-Sud gebraut. Das ganze kam in 6 wunderschönen, einheitlich designten Dosen. Vorgestellt wurden die Biere von Greg Ziemian – dem Gründer der Brauerei – und seinem Braumeister Beinat Gutierrez.
Wir checken ja immer alle Biere auch in der Untappd App ein, und dieses Mal bekamen alle einen Score von 4 oder mehr (von 5), das ist bis jetzt noch nicht vorgekommen. Alleine die Farbe des New England IPAs aus der Collab mit Verdant war schon ein Traum. Ein DDH Sour IPA das nach Limetten-Sorbet schmeckt klingt erst Mal seltsam, war aber Top. Es folgten noch ein DDH NEIPA mit Kokosnuss, ein ganz klassisches Old School Imperial Stout und am Ende ein irre vollmundiges Imperial Pastry Stout mit Kakao, Pekannuss und Tonkabohne.
Am 24.3. hatten wir leider keine Zeit um live dabei zu sein, aber zum Glück gibt es alle Verkostungen auf der Facebookseite von Beerlovers zum Nachschauen. Die englische Brauerei Tiny Rebel hatte mit Alex Cox ihren Braumeister geschickt. Wenn der seinen Werdegang schildert und dann sagt dass er erst 24 ist, fragt man sich mal wieder was man selbst im Leben so gemacht hat 😉
Ganz interessant war der Vergleich des alkoholfreien Clwb Tropica mit der “normalen” Version. Auch wenn das alkoholfreie Bier nicht schlecht war, merkt man dann doch dass der Geschmacksträger und der Körper fehlen. Das Black Cherry C.R.E.A.M. hatte zwar eine wunderschöne Farbe, war uns aber zu vanillelastig. Die Vanille findet sich übrigens auch im Marshmallow Porter Stay Puft, als Ersatz für echte Marshmallows. Das Cwtch – ein Welsh Red Ale – ist ein gut ausgewogenes Trinkbier.
Bei der letzten Verkostung im ersten Quartal war am 31.3. die spanische Brauerei Cierzo zu Gast, vertreten durch Fernando Calleja. Seit 2018 wird in Saragossa gebraut, und auch im dortigen Brewpub ausgeschenkt.
Zur Verkostung traten vornehmlich hopfige Biere an. Spannend war das Take it Easy, weil wir ein ähnliches Bier – ein Pale Ale mit Nelson Sauvin – auch gerade selbst gebraut haben. Unser Favorit war das Camille, ein NEIPA, es war sehr ausgewogen, frisch und cremig. Sehr spannend auch das Mango Roots. Neben einer Menge an fruchtigen Hopfen wurde es mit Mango- und Maracujapüree gestopft. Das Ergebnis passt sicher perfekt zu einem Osterbrunch.
Sehr gefallen hat uns auch das Design der Dosen.
Die nächsten Verkostungen sind schon angekündigt, und wir sind sicher weiterhin dabei. Wir kaufen das Bier übrigens immer selbst, werben aber gerne für die Veranstaltungen, weil wir es für ein tolles Format halten.