Als wir erfahren haben, dass das Café Lassa einen Hobbybrauerwettbewerb veranstaltet, war sofort klar: Da machen wir mit! Die Aufgabe war nicht, einen speziellen Bierstil möglichst genau nachzubrauen, sondern ein typisches Sommerbier war gefragt – also ein Bier mit hoher Drinkability, das man nach an einem anstrengenden Tag zum Grillen trinkt, und von dem man nicht genug bekommt.
Zufälligerweise hatten wir sowieso gerade zwei passende Biere im Brauplan:
Das Cornora, das teilweise mit Mais in Form von Polenta gebraut wurde, soll nicht nur vom Namen her an den Klassiker Corona erinnern, sondern auch so schmecken. Ein echter Durstlöscher eben.
Der zweite Kandidat ist unser Point Break. Ein uramerikanischer Bierstil aus der Zeit des Goldrauschs in Kalifornien. Und was die Goldgräber nach ihrer harten Arbeit getrunken haben, muss ja ein gutes Sommerbier sein!
Jeweils 2 Liter pro Bier mussten bis Ende Juni im Café Lassa abgegeben werden und wurden dann Anfang Juli von der Jury verkostet. Die Judges (Fotos) waren durch die Bank Brauer von kommerziellen Kleinbrauereien wie Brew Age, Next Level Brewing, 100 Blumen, etc.
Zu gewinnen gab es natürlich auch was: Der Sieger des Wettbewerbs darf sein Bier auf einer professionellen 500 Liter Anlage einbrauen. Das Bier wird dann im Café Lassa, in diversen Craft Beer Shops und nicht zuletzt am Craft Bier Fest Wien im November 2019 präsentiert.
Am 12. Juli war dann die Siegerehrung (Fotos) im Café Lassa. Insgesamt 13 Biere wurden verkostet und von 9 Juroren bewertet.
Unser Cornora ist mit 73 von 100 möglichen Punkten auf dem 4. Platz gelandet, das Point Break auf dem 8. Platz. Gewonnen haben Wolfgang und Waltraud Müllner mit einem Witbier. Völlig verdient übrigens – denn das konnten wir vorher schon bei einem Hobbybrauer-Stammtisch verkosten, und es ist auch dort sehr gut angekommen.
Besonders gespannt waren wir natürlich auf die Detailauswertung. Wir haben für beide Biere die Bewertungsbögen aller Judges bekommen, auf denen sich neben der reinen Punktebewertung in den Kategorien Aussehen, Geruch, Mundgefühl, Geschmack, Nachgeschmack und Drinkability auch Kommentare in Textform finden.
Das Cornora ist alles in allem bei den Judges sehr gut angekommen. Gelobt wurden die kristallklare hellgelbe Farbe und der Schaum. Eine leichte Säure und Aroma von grünem Apfel wurden teils positiv, teils negativ bewertet. Der feine Maisgeschmack kam gut an, im Fazit wurde das Bier als leichtes, fruchtiges, ausgewogenes und erfrischendes Sommerbier bezeichnet. Da freuen wir uns natürlich!
Beim Point Break war uns in der Zwischenzeit selbst schon aufgefallen, dass der Schaum im Glas nicht sehr stabil ist. Das haben natürlich auch die Judges bemerkt. Das Bier ist deutlich malzig, was anscheinend bei einem Sommerbier nicht so erwünscht ist. Bei der Karbonisierung war man sich uneinig – manche fanden sie zu hoch, manche wiederum zu niedrig. Also wohl eh genau optimal 🙂 Einer der Juroren bemängelte starkes Hefearoma bzw. -geschmack. Eventuell hat er den letzten Rest aus einer Flasche bekommen, da ist das bei Flaschengärung leider nicht zu vermeiden. Wir nehmen auf jeden Fall mit, dass ein etwas dunkleres und malzigeres Bier nicht als typisches Sommerbier wahrgenommen wird.
Vielen Dank an Adi Lasic und das Café Lassa für die Organisation des Homebrewers Clash 2019. Wir hatten viel Spaß bei der Vorbereitung und beim gespannten Warten auf die Siegerehrung, haben wieder ein paar andere Hobbybrauerkollegen getroffen und wieder etwas gelernt, was wir dann hoffentlich beim nächsten Homebrewers Clash 2020 umsetzen können!